Die 4-Tage-Woche als Erfolgsformel für den Kärntner Autohandel?


Wie nahezu alle anderen Branchen, steht auch der Autohandel vor herausfordernden Zeiten. Lieferengpässe, Anpassungen im Vertriebssystem, Steuern und Abgaben und natürlich auch der Fachkräftemangel erfordern neue Ideen. Umso wichtiger ist es uns, Anpassungen, wie z.B. das Einführen einer möglichen 4-Tage-Woche, im Team durchzuführen.

 

Der Ruf nach neuen und flexibleren Arbeitszeitlösungen ist omnipräsent. Kaum ein Arbeitgeber kommt daran vorbei und muss überlegen, welches Angebot einer Arbeitszeitanpassung praxistauglich, leistbar und gut in den eigenen Betrieb integrierbar ist. Andernfalls wird es schwer, beim demografisch ausgedünnten Fachkräfteangebot, die besten Köpfe für das Unternehmen zu gewinnen. Der Vorstoß, eine Vier-Tage-Woche für den Autohandel anzudenken, wurde bei uns auf sehr breiter Ebene diskutiert und hat zu einem konkreten Ergebnis geführt.

In einer Arbeitsgruppe, bestehend aus sechs Mitarbeiter*innen sowie unseren Geschäftsführer Maximilian Aichlseder, wurde der Umgestaltungsprozess konsensual aufgesetzt und ganzheitlich angedacht. Denn nicht nur eine Optimierung der Arbeitszeiten für die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (darunter 17 Lehrlinge) stand zur Debatte. In diesem Prozess wurde auch darüber nachgedacht, wie sich die Kundenbedürfnisse in den letzten Jahren verändert haben. Die Nachfrage nach erweiterten Servicezeiten ist signifikant gestiegen. Die bisherigen Öffnungszeiten waren oftmals nicht mehr ausreichend, um kundenorientiert zu arbeiten.

Gerade die Ausweitung der Servicezeiten in der Früh waren ein wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts. Mit dem Modell der neuen 4,5-Tage-Woche konnten nicht nur alle Mitarbeiter*innen ins Boot geholt, sondern auch die Wochen-Öffnungszeiten entsprechend erweitert, bzw. freitags angepasst werden. Ein rotierendes System zwischen den Werkstätten-Teams und die enge Abstimmung untereinander bewirken, dass sich ab 1. Oktober 2022 die Kernarbeitszeiten von Montag bis Donnerstag nur unwesentlich erweitern. Dazu kommt, dass mit diesem Arbeitszeitmodell jeder zweite Freitag im Monat für zusätzliche Freizeit zur Verfügung steht.

So ist die Familie Aichlseder überzeugt, dass jede Anpassung im Unternehmen nur im Konsens mit den Mitarbeiter*innen geschehen kann. „Wir verantworten als Arbeitgeber nicht nur die Bereitstellung von perfekten Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz, sondern müssen verstärkt auch an die vielen unterschiedlichen Lebensmodelle denken. Bei rund 100 Mitarbeiter*innen erfordert das ein sehr hohes Maß an Anpassung. Drum freue ich mich, dass unser Weg vielleicht sogar für die gesamte Branche Vorbildwirkung erzeugen kann.“

So zeigt sich, dass „4 AND A HALF“ nicht nur ein machbarer Weg für die Arbeitszeitanpassung der Branche ist, sondern auch im Bereich der Lehrlingsausbildung neue Dynamik und Innovation freisetzt. Maximilian Aichlseder wird auch künftig nicht ruhen, wenn es darum geht, Prozesse zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Die rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann das nur freuen.